Liebe
Die singende Stille bringt den Raum zum überlaufen wenn nach einem Sonnentag die Tür ins Schloss fällt, die Verabredungen innerlich weiterschwatzen und wir bei offenen Türen in verschiedenen Zimmern ausruhen.
Der Innenhof pirscht durch die Fenster und ich kann die Welt berühren. Ich sehe meine Tränen kleben noch am Fensterglas - wie ein frischer Faustschlag schmerzt bis heute das damalige Entsetzen.
Ein Verhältnis
Unsere Beziehung war die eines Mädchens zu ihrem (durchsichtigen) Luftballon -
würde es darin einen Goldfisch ausführen und durch das beständige Plätschern eines schwebenden Wassers begleitet werden.
Ich klammere mich mit weichen Händen um den zu dünnen Faden.
Drei Beobachtungen
Die Sonne lackiert die Strassenbirken schwarz - man muss weiterkraulen, sich im Wasser vorwärtsstoßen und weiter nach Luft schnappen.
Hauptsache der Terrazzoboden ist beim aussteigen heiß und erregt.
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Zu lieben ist hart, denke ich.
Mein Luftballon-Gedicht ist verblaßt, die ungarischen Hyacinthe welk und unehrlich.
Ein kalter April bringt kalte Gedanken. Der Ostersonntag kommt wieder - letztes Jahr war ich glücklich da und nur die Topfpflanzen meine Freunde. Währenddessen wuchsen sie wieder zu Menschen, sie nähren mich.
Ist er jetzt die alleinige Blume?
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Wenn Männer Blumensträuße bringen,
laufen sie im Auftrag -
als ob jemand sie beobachtete,
während einer guten Tat für Mama.
Keusch gesenkten Blick, Stolz im Mittelpunkt ihrer Geschichte, sehen sie sich von außen, als devote Helden ihrer Verehrten.